Pressemitteilung: Lehr- und Fachkräftemangel – Keine Denktabus
Verantwortliche stellen sich den Elternfragen
Beim gestrigen Austausch der Schulministerin mit den Verbänden zum Thema Lehr- und
Fachkräftemangel an den Schulen in NRW betonte Frau Feller, dass es keine Denktabus geben dürfe, um dem schnellstmöglich zu begegnen und benachteiligten Standorten neue Chancen einzuräumen.
Dies begrüßt die LEK NRW ausdrücklich.
Unstrittig ist der teils eklatante Personalmangel. Dieser betrifft aber nicht nur Lehrkräfte, sondern auch die Bereiche Schulsozialarbeit, schulische Assistenz und Betreuung. Insbesondere der zukünftige gesetzliche Ganztagsanspruch wird das Problem in den nächsten Jahren noch weiter
verschärfen. Deshalb bedarf es einerseits eines Rahmenkonzepts zu ganztägigem Einsatz, Entlastung und Qualifizierung des bereits vorhandenen Personals, andererseits einer entsprechenden Gesamtfinanzierung. Dafür wäre eine Zusammenführung der zwischen Land und Kommune aufgeteilten Zuständigkeiten für Schule nötig. Solches ist bislang nicht in Sicht.
Auch der aktuelle Haushaltsentwurf des Landes lässt nicht erkennen, dass die Bildungskrise in NRW verstanden worden wäre. Ohne Unterfütterung mit den notwendigen Mitteln ist eine Stärkung der Bildung in NRW aber nicht möglich. Das Programm „Aufholen nach Corona“ reicht dafür nicht aus. Es greift auch zu kurz, allein auf eine Anpassung der Gehälter der Lehrkräfte zu setzen. Der Lehrberuf ist nur attraktiv, wenn die Ausstattung der Schulen stimmt. Wir brauchen deutlich mehr Studienplätze, außerdem Mittel für entlastende Fachkräfte, für Fortbildung und für die Organisation von multiprofessionellen Teams an Schulen. Die bislang geplante minimale Etaterhöhung dient allenfalls dem Inflationsausgleich, ist jedoch nicht dazu geeignet, die Schulen in NRW schnellstmöglich aus derKrise zu führen. Die LEK NRW fordert eine deutlichere Erhöhung der Landesmittel, damitchancengerechte Bildung wieder möglich wird. Es bedarf einer massiven Umstrukturierung der Schulfinanzierung, damit die Generation unserer Kinder in die Lage versetzt wird, auch zukünftige Herausforderungen zu meistern.
Daher widmet sich die LEK NRW auf ihrer Jahreshauptversammlung erneut dem Thema Fach- und Lehrkräftemangel und freut sich, dass die bildungspolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen Frau Schlottmann (CDU), Frau Zingsheim-Zobel (Grüne) und Frau Engin (SPD) sowie Herr Schnelle als Vertreter des Schulministeriums, Frau Schneckenburger als Beigeordnete des Städtetags und Herr
Osterhage-Klingler als Vertreter der GEW NRW sich für Podiumsgespräch und Fragen des Publikums zur Verfügung stellen.
Alle Eltern und bildungspolitisch Interessierten sind beim öffentlichen Teil am 26.11.22 von 10 bis 12 Uhr in der Aula der Robert-Schumann- und Robert-Bosch-Berufskollegs, Emil-Moog-Platz 15 in Dortmund willkommen mitzudiskutieren.