Startchancen-Programm startet – greift aber zu kurz

Mit einer Summe von 2,3 Milliarden Euro sollen „faire Bildungschancen für Kinder und Jugendliche” ermöglicht werden – ein Förderprogramm, das über mehrere Monate von Kultusministerkonferenz und Bund verhandelt worden ist.

Es ist zu begrüßen, dass hier ein Förderprogramm aufgestellt wurde, jedoch ist die LEK NRW der Meinung, dass dieser Betrag nicht ausreichen wird.

900 Schulen, die eine „herausfordernde Lage“ haben, sollen mit diesem Programm einen besseren Start für die Schülerinnen und Schüler erreichen. Im kommenden Schuljahr erhalten vorerst 400 Schulen eine Förderung für die Bereiche: Verbesserung der Schul- und Unterrichtsentwicklung (40%, entspr. 920 Mio. €), zusätzliches Personalbudget (30%, entspr. 690 Mio. €) und ein Budget für lernfördernde Infrastruktur (30%, 690 Mio. €), und erst im nächsten Jahr folgen weitere 500 Schulen.

Insgesamt greift das Förderprogramm also nur für rund 17% der 5400 Schulen in NRW und es läuft dazu noch über zehn Jahre. Auch ist nicht im Detail bekannt wieviel Geld das Land NRW aufbringen wird.

Nach welchem Schlüssel oder Richtlinien der Förderbetrag anhand des Schulsozialindex genau verteilt wird, ist aktuell ebenfalls nicht bekannt. Rein rechnerisch würde jede Schule z.B. jährlich 76.000€ für lernfördernde Infrastruktur, plus die bis dato unbekannten Mittel des Landes NRW, erhalten.

Sicherlich ist es ein guter Ansatz Ungleiches ungleich zu behandeln, aber anhand der unklaren Presseerklärung und weiterer Ausführungen, die im Netz zu finden sind, ist zwingend eine Ausschärfung erforderlich.

Eine Stärkung der Basiskompetenzen ist für jedes Grundschulkind in NRW erforderlich. Mehr Geld für MPT-Kräfte ist ein guter Ansatz, aber woher soll das benötigte und gut qualifizierte Personal kommen?

Bessere Ergebnisse bei landesweiten und internationalen Bildungsstudien sind natürlich wünschenswert, dazu braucht die gesamte Schullandschaft in NRW aber ein deutlich größeres Budget, mehr Lehrkräfte und fachliche Unterstützung vor Ort.
Aus Sicht der LEK NRW darf dieses nicht durch immer wieder neue Fördertöpfe erreicht werden, sondern muss durch eine auskömmliche Schulfinanzierung sichergestellt sein.

LEK NRW
Vorstand

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