PM: The same procedure as every year! Mit Sorge in den Herbst! – Krankheit, Erschöpfung, Fachkräftemangel = Unterrichtsausfall!

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Herbstanfang. Gefühlt befinden wir uns noch im Hochsommer. Der Umgang miteinander ist noch locker und das Lüften in den Klassenräumen ist wegen der angenehmen Temperaturen noch kein Problem. Aber die LEK NRW erhält schon jetzt viele Rückmeldungen, die in dieser harmlosen Zeit Rekordzahlen an Unterrichtsausfall reklamieren. Corona trifft aktuell Wenige mit schweren Verläufen, dennoch fallen viele Lehrkräfte mit Symptomen aus oder müssen in Quarantäne gehen. Das hat zur Folge, dass das ohnehin durch den Lehrkräftemangel gebeutelte verbleibende Kollegium noch mehr schultern muss. Was dann weitere Überforderungen, Erkrankungen oder Stundenreduzierungen mit sich bringt.

Unabwendbar schlittern wir derzeit in einen präventionslosen Herbst mit einer hohen Garantie für weitere Fehl- und Ausfallzeiten. Obwohl die neue bundesweite Corona-Schutzmaßnahmen-Verordnung den Ländern die Möglichkeit der Prävention durch eine generelle Testpflicht und eine Maskenpflicht ab dem fünften Schuljahr ermöglicht, wurde auf Länderebene bisher nichts davon genutzt. So heißt es abzuwarten, bis die Ausfallzeiten wieder so groß werden, weil viele in Quarantäne geraten und Distanzunterricht droht.

Daher wird es gerade für jene übel, die ohnehin auf besonderen Schutz angewiesen sind, weil sie zu einer vulnerablen Gruppe gehören und trotz Impfung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf tragen. Laut RKI trifft das allein in der Altersgruppe von 12-17 Jahren, rund 11 % aller Schülerinnen in NRW (Quelle: VA_21- 08_Bericht_Impfprio-Kinder_2021-06-23_V2.pdf (versorgungsatlas.de)). Hinzu kommen Kinder unter 12 Jahren, sowie Angehörige und schulische Beteiligte. In Summe benennt das RKI 25 % der Gesamtbevölkerung. (https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoH M_S2_2021_Risikogruppen_COVID_19.pdf).

Die Debatte zu hochwertigen und nützlichen Luftreinigungsanlagen wird immer noch falsch geführt, da nach wie vor der Raum und nicht die Risikoschülerinnen im Mittelpunkt stehen. Aber auch die Energiekrise fordert Tribut, so dass Gesundheit politisch eher kleingeschrieben wird. Das Ping-Pong-Spiel der Verantwortung und der Zuständigkeiten zwischen Bund, Land und Kommunen endet noch weniger. Die Unfallkasse NRW schweigt und lebt scheinbar lieber mit den Folgen, statt Prävention zu fordern. Die Wissenschaft bestreitet Long oder Post-Covid längst nicht mehr, sondern diskutiert über die Vermeidbarkeit inzwischen bekannter möglicher Schädigungen des Gehirns (https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.01.17.427024v1.full) oder möglicher Plazentaschädigungen (https://academic.oup.com/jid/article/225/5/754/6506261?login=false).

So scheint doch alles Bestens? Wären da nicht die unübersehbaren Sorgen der Lehrkräfte, bundesweit in allen sozialen Netzwerken, über die kaum noch haltbaren Umstände an den Schulen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich trotz enormer PR-Bemühungen der Ministerien viel zu wenige Lehr- und Fachkräfte an den Schulen bewerben und immer mehr einen Ausweg suchen.

Leittragende des Unterrichtsausfalls sind die Schüler*innen. Statt Prävention: „The same procedure as every year!“

Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass mit dem drohenden Klimawandel erkannt wird, wie wichtig Prävention ist und welchen enormen Vorteil Schulen hätten, wenn sie neben einer guten Ausstattung, mit hochwirksamen Filteranlagen Infektionsrisiken senken und Temperaturen in Klassenräumen regeln könnten. Nicht machbar?
Doch! Wir nennen das Investition in die Zukunft zur Sicherung von Bildung unserer Kinder und Gesundheit aller Beteiligten! Auch in der Energiekrise eine Frage von Priorität und Innovation: Keine Zukunft ohne Bildung!

LEK NRW Vorstand

Pressemitteilung zum Download.

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